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W:O:A Warm Up Party in Kabul
Wie beginnt man einen Bericht, zu dem man eigentlich kein Ende schreiben will!? Vielleicht am Anfang! Sieben Heidelberger Rockburger machen sich am 27.05.05 auf den Weg in ein unbekanntes Land gefüllt mit Gefahren! Voller Ungewissen treten sie eine Reise an, die Ihren Glauben an ein bestimmtes Berufsbild gehörig verändern sollte! Dazu aber später mehr! Nach schier endlosen Flugstunden und Aufenthalten landen die "Dirty Deeds" am 28.05.05 um 10.35uhr endlich auf dem Flughafen Kabul! Dort erwartet von einer Delegation aus dem Camp Warehouse der ISAF Schutztruppe, wird erste Kontaktaufnahme gepflegt. Schnell das Prozedere der Vollzähligkeit abgeharkt, geht der Transport in das eigentliche Lager weiter. Aufgesessen auf den Transportpanzer "Fuchs" beginnt die Fahrt durch Kabul, hin zum Lager der ISAF.
Angekommen, ausgestiegen und begrüßt, wird sich frischgemacht, um dann das erste Mal die Location für den am Abend angesetzten Gig zu begutachten. Das Interesse beiderseits ist groß und schon bald tummeln sich Grüppchen von Soldaten am Eingangstor, um die Besucher auszukundschaften. Erste Freundschaften werden geschlossen und sofort wird mit dem Aufbau der PA u Backline begonnen, wobei es sich als äußerst günstig erweist, dass man sich in der Umgebung von Elektrikern, Zimmerleuten und anderen Bauleuten befindet. Kleinere Probleme werden umgehend gelöst und die Band zeigt sich stets beeindruckt von der Kooperation mit den uniformierten Gestalten! 17.00uhr Ortszeit, die ersten E-Gitarrensalven erstrecken sich über das Camp und spätestens jetzt dürfte jeder bemerkt haben: Mit der Lagerruhe ist es erst mal vorbei. Immer mehr Schaulustige sammeln sich und gemäss Aussagen seitens der Band war selten ein Soundcheck so gut besucht!
Die Deadline von 19.00uhr nähert sich bedrohlich und die Anspannung bei Band und OrgaCrew steigt im Minutentakt. Feuertonnen werden angezündet, Getränke kaltgestellt und die Musik vom Band startet. Der Warm-Up beginnt.
Punkt sieben strömen Soldaten aus allen Ecken des Camps zielgenau auf das Zelt beim Wasserturm zu. Schnell wird klar: Dieser Abend kann nur gut laufen! Jetzt liegt es an der Band die geschätzten 400-500Soldaten bei Laune zu halten.
Die Show beginnt und von Anfang an stimmt die Chemie zwischen den Musikern und den Menschen in ihren Maleranzügen. Schnell ist vergessen, wo man sich eigentlich befindet, sondern man begibt sich gemeinsam auf den "Highway to Hell", nimmt eine Dame namens "Whole Lotta Rosie" mit, kehrt in "Sin City" ein, besorgt sich etwas "T.N.T., um dann "Shot down in Flames" als "Problem Child" zu enden.
Auf und vor der Bühne herrscht eine Euphorie, die kaum erahnen lässt, dass man sich eigentlich in einem Krisengebiet befindet.
Die Show, welche die "Dirty Deeds" an diesem Abend abliefern wird noch lange Jahre in den Geschichtsbüchern der Bundeswehr verewigt sein.
Nach 2,5Std Entertainment verlassen die AC/DC Coverjungs erschöpft, aber glücklich die Bühne und werden noch lange nicht aus den Armen der Anwesenden entlassen. Beide Parteien waren sich einig, hätte die Möglichkeit bestanden, würde der Gig heute noch andauern! Es gab nichts, was es nicht gab, stagedivende Soldaten, Musiker in Bw-Uniformen, Soldaten mit Luftgitarren auf der Bühne....!
Das Merchendise, welches vor Ort war, war nach fünf Minuten schon fest in der Hand der Bundeswehr und bis zum heutigen Tag stehen noch 54 T-Shirt Bestellungen aus!
Etliche Hopfen/Malzdosen später liegt die Gruppe schnorchelnd im Zelt und im Lager kehrt endlich für einen kurzen Zeitraum Ruhe ein.
Der nächste Tag wird bestimmt vom Lagerleben und die Gruppe sammelt Impressionen und Andenken. Überall wo man sich befindet, wird die Gruppe angesprochen von Soldaten, egal welcher Altersstufe, dass der letzte Abend das bisherige Highlight an Festivitäten im VII Einsatzkontingent der ISAF einnimmt.
Abends tingelt man durch alle Betreuungseinrichtungen und wird überall herzlich empfangen. Zu später Stunde und längst jenseits der Sperrstunde sieht man zufriedene Gestalten in Richtung Musikerunterkunft "schreiten".
Tag 3 ist davon geprägt, dass die Herren sich weiter auf Photosafari begeben, sich komplett soldatisch einkleiden, dem Radio in Form eines Liveinterviews die Ehre erweisen, um sich schließlich auf ein Zusatzkonzert einzustimmen, welches auf Grund der großen Nachfrage schnell beiderseits zugesagt wurde.
Die Show gestaltet sich ähnlich euphorisch, wie bei dem Gig zuvor, nur dass zu merken war, dass sich dieser Abenteuertrip langsam, Lied für Lied, dem Ende nähern sollte!
Und so wurde die letzte Zugabe zu einem Akt, gefüllt mit Gesten der Freundschaft! Soldaten und Musiker, vereint auf der Bühne, sangen ein letztes mal vom "Highway to Hell" und es war eine Art Melancholie spürbar, die heute noch in diesem Zelt haust.
Der Verfasser dieser Zeilen hat nach diesem Trip Sieben Freunde mehr und die "Deeds" wissen ein inniges Verhältnis zu den Soldaten des VII.Einsatzkontingentes der ISAF Schutztruppe!
Danke Jungs für Alles auch im Namen meiner Kameraden!
Gez. OFw Kai Michelmann
P.S. und immer dran denken :irgendwo auf der Welt ist immer 19.00uhr