#4 AUGUST 2024 bringen Metallica auf den Acker Ein Gespräch unter Freunden feiern 25. Jubiläum beim W:O:A 2025 Nach dem W:O:A ist vor dem W:O:A. Rückblick und Ausblick aufs schönste Festival der Weltnd wer die Wartezeit mit Erinnerungen an den Acker, Community- Momenten und exklusiven Interviews mit den stärks- ten Artists der Szene über- brücken möchte, schaut ins Archiv von The Bull- head. Rund ums Jahr ver- sorgt euch unser Maga- zin mit Wacken-News. Neben den beiden Fes- tival-Ausgaben 03/2024 und 04/2024, die euch live auf dem Holy Ground be- gleitet haben, findet ihr auch die ersten beiden Ma- gazine aus 2024. Ebenso erscheinen im Bullhead- Bereich auf wacken.com alle weiteren Hefte, die im Verlauf des Jahres noch veröffentlicht werden. Na- türlich wie immer zwei- sprachig auf Deutsch und Englisch und für euch gänzlich kostenfrei. Viel Spaß beim Lesen! Eure Bullhead-Redaktion IMPRESSUM The Bullhead ist ein Produkt der WOA Festival GmbH, Schenefelder Straße 17, 25596 Wacken Geschäftsführung: Thomas Jensen, Holger Hübner / Projektkoordination: Peter Klapproth / Redaktionelle Leitung: Andrea Leim / Gestaltung: arne__creates / Mitarbeit: Katharina Metag, Celia Woitas, Timon Menge, Susanne Müller, Christof Leim / Lektorat: Victoria Schaffrath, Timon Menge / Redaktionsschluss: 3.8.2024 16:00 Uhr #1 FEB 2024 Der Morgen nach Kiss Beim Vorentscheid in Bogotá, Kolumbien Drei Schwestern und ihr Familienleben auf Tour Die Macht der schwarzen Shirts Frontmann Johan Hegg spielte mit Amon Amarth erstmals vor 25 Jahren auf dem W:O:A #2 JUN 2024 The most scandalous band shirt in the world A puppy for a Grammy How old metal shirts turn into brand new ones Big Metal Nights Interview with Rudolf Schenker #3 JULY 2024 Kicking things off with the bosses Headbanging with a perm A battle to remember Heavy metal time travel with Blind Guardian Powered by iebe Metalheads, was ein Fest! Was eine Party! Die Stimmung war echt irre, und toll sah es aus, ob auf den Bühnen oder bei den Fans. Dass Men- schen hier zusammenkom- men, zusammen feiern und dann auch noch mit der richti- gen Musik – das ist es, was wir alle wollen! Natürlich kann man sich ein solches Wetter für ein Open Air nur wünschen. Es gab genug Bier, geile Shows und alle waren froh, hier zu sein. Wir beide jedenfalls könnten nicht zufriedener sein. So freut uns insbesondere, wie gut die Access-Pässe funktioniert ha- ben: Es gab, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, keine Staus bei der Anreise! Wir danken der Community dafür, das neue Konzept und auch den zusätzlichen Anrei- setag so gut angenommen zu haben. 2025 werden wir das fortführen und ausbauen. Wir sind froh, wie reibungs- los all die vielen, vielen Teile, die unzähligen Gewerke, Funk- tionen und Menschen, zusam- men funktionierten, und nicht zuletzt, wie friedlich und ruhig das W:O:A 2024 abgelaufen ist. Wie bei Olympia kommt bei uns die Welt zusammen und es sind die friedlichen Spiele – ein willkommener Kontrapunkt zur Welt. Wir haben es schon oft gesagt und wir werden es wieder sagen: Wir haben die besten Fans der Welt! Das macht uns stolz und immer wieder dankbar. Denn wir beide sind uns der Verantwortung bewusst, die wir als „Bürgermeister“ des Festivals innehaben. Es gibt immer Luft nach oben. Wir wollen uns stetig entwickeln und verbessern. Das W:O:A bleibt nicht stehen – und eben deshalb bleibt es bestehen. Für uns heißt es deshalb: Staub abklopfen, durchatmen, auch mal ausschlafen, und wei- ter geht’s: Wir freuen uns jetzt schon auf das 34. Wacken Open Air im nächsten Sommer, für das wir schon 34 geile Bands ankündigen können. Und noch was: Der Ticketpreis bleibt, wie er ist! Danke, Metalheads. Mit euch feiern wir am liebsten! See you in Wacken, rain or shine, Holger Hübner & Thomas JensenFotos: Riki Murto, W:O:A, Harri Lindfors Mehr als drei Jahrzehnte Cello-Metal: Apocalyptica spielen auf dem W:O:A 2025! Die Cello-Metalheads Apocalyptica kehren 2025 auf den Holy Ground zurück! Im Interview erzählt Eicca Toppinen von den bisherigen Wacken-Auftritten, sowie von der Freundschaft zu Metallica. Außerdem gibt er einen Ausblick auf den Apocalyptica- Auftritt beim W:O:A 2025!Von Timon Menge ie Geschichte von Apocalyptica beginnt an der Uni in Helsinki. 1993 lernen sich dort die vier Musikstudenten Eicca Toppi- nen, Paavo Lötjönen, Max Lilja und Antero Manninen kennen und verfolgen schnell ein ge- meinsames Ziel: Sie möchten Metal spielen — auf dem Cello. Sie nehmen sich einige Songs von Metallica vor, 1996 brin- gen die vier Musiker ihr Debüt „Apocalyptica Plays Metallica By Four Cellos“ raus. Damit trifft die Band einen Nerv; auf Cello-Metal ist bisher noch niemand gekommen. 1998 folgt ihre zweite Platte „In- quisition Symphony“, dieses Mal auch mit Coversongs an- derer Bands, wie zum Beispiel Sepultura und Faith No More. Und 2000 erscheint ihr drit- tes Album „Cult“, zum ersten Mal mit vielen Eigenkompo- sitionen. Das Konzept Apo- calyptica funktioniert — und es dauert nicht lange, bis die Fidel-Finnen auch in Wacken gastieren. Eicca, ihr wart 2005 zum ersten Mal in Wacken. Wie habt ihr den Auftritt damals empfunden? Eicca Toppinen: In Wacken zu spielen, ist für jeden Musiker ein Traum, daher hat sich der Gig sehr speziell angefühlt. Diese ganze Erfahrung, das Festival an sich, die Metal- Community und die gute Organisation – alles war sehr beeindruckend. Seitdem wart ihr noch vier weitere Male hier. Welche Show ist dir besonders in Erinnerung geblieben? Eicca Toppinen: 2014 sind wir zusammen mit dem Avanti Orchestra aufgetreten. Das hat sich eher angefühlt wie ein eigenes Konzert, nicht wie ein Festival-Gig. Euer Debüt „Apocalyptica Plays Metallica By Four Cellos“ ist inzwischen fast 30 Jahre alt. Jetzt habt ihr Volume 2 veröffentlicht. War das schon länger geplant? Eicca Toppinen: Ja, seit 20 Jahren! Wir wussten schon lange, dass wir eines Tages noch so ein Album aufnehmen würden. Bei der ersten Platte hatten wir noch keine Ahnung, was wir da tun. (lacht) Wir mussten erstmal herausfinden, wie das alles überhaupt funktioniert und dann ging alles ganz schnell. Es gab noch so viele Songs, die wir gerne gespielt hätten, also wussten wir, dass es ein zweites Album mit Metallica-Stücken geben würde. Jetzt war der richtige Zeitpunkt dafür. Kürzlich kursierte im Internet ein Video, in dem ihr Metallica- Sänger James Hetfield ein Paar Skier überreicht habt. Außerdem wart ihr zusammen beim Tons Of Rock Festival in Oslo. Wie ist euer Verhältnis zu Metallica? Eicca Toppinen: Wir sind sehr gute Freunde. Über die Jahre hatte ich aufgrund vieler verschiedener Dinge Kontakt zu ihnen. Ich habe zum Beispiel auf der Hochzeit von Lars Ulrich gespielt. Wir hatten immer eine besondere Beziehung, die von gegenseitigem Respekt geprägt ist, und das hat sich über die Jahre zu einer Freundschaft entwickelt. Werdet ihr beim Wacken Open Air 2025 viele Metallica-Songs spielen? Eicca Toppinen: Stand jetzt würde ich sagen, dass wir sogar ausschließlich Metallica- Songs spielen werden. In jedem Fall verdient Wacken etwas ganz Besonderes, also werden wir sehen! Fragt ihr dann auch James Hetfield, ob er mit euch auftritt? Schließlich ist er auf „Apocalyptica Plays Metallica Vol.2“ als Gast zu hören. Eicca Toppinen: Man weiß nie, was passiert! Das lauteste Cello der Welt Apocalyptica sind eine Live-Macht — 2025 auch in Wackeniese Bitte von Seiten des Festivals klang für viele W:O:A-Besucher erst- mal seltsam, klappte dafür aber um so besser. Tausende Metalheads nutzten 2024 die Möglichkeit der frühen Anrei- se mit dem Sunday Access Pass und erreichten ihren Stellplatz so entspannt, wie lange nicht. Auf drei verschiedenen Rou- ten wurden Camper zum Holy Ground geleitet. Kein Stau, kein Stress. Als Bonus zu einer gan- zen Woche Festival gab es auch noch bestes Wetter. Shade oder Shine! Campground, Camping Only, Camper Park, Bauer Uwes Garten, Wheels of Steel Area und World Metal Camp waren bereits seit Sonntag geöffnet. Im TE.N.T. und der Residenz Evil konnten Hardcore-Glamper ab Montag früh einchecken. Auf der Camping Plaza, an Metal Markt und Farmers-Mar- ket konnten sich die Early Birds schon vorab mit allem Wichti- gen versorgen und entspannt shoppen. Die angrenzende Welcome- To-The-Jungle-Bühne, das Ball- room-DJ-Team und DJ Hüby trieben ab Sonntagabend die Kuttenträger aus den Zelten vor die Stage und auf die Biertische. Schon ab Sonntagmittag wurde bis in die Nacht die LGH Clubstage bespielt – na- türlich mit Skyline als Head- liner des Abends. Reibungslos rollte auch die Anreise am Dienstag und Mitt- woch. Bis die Einwohnerzahl des kleinen Dorfes im Norden für vier Tage wieder auf 85.000 an- gewachsen war. The Bullhead hat einige von ihnen getroffen… Wie kommen 85.000 Menschen samt Autos, Gepäck, Verpflegung, Whirlpool und Schrankwand in weniger als vier Tagen in ein kleines Dorf im Norden? Ganz einfach: Navi aus und los! Denn alle Wege führen nach Wacken. Vor 15 Jahren haben sich Sonja und Arne aus Dithmarschen, Matthias aus Essen, Johanna aus Duisburg und Lukas aus Busenwurth (v. l.) in Wacken kennengelernt. Seitdem treffen sie sich jedes Jahr auf dem Acker, die Ausrüstung wird meist kurzfristig bei Kleinanzeigen gekauft – so auch der Whirlpool inklusive Wasserfall. Franz (l.) aus Reichertsheim in Oberbayern arbeitet als Maurermeister und musste seine Reisegruppe nicht lange von seinem Festival-Aufbau überzeugen. Die Haustür sorgt für Belüftung, die Dachterrasse ist Sonnenschutz und Aussichtsplattform. Renaldo (39), Bodenverleger aus dem Emsland, kommt seit 20 Jahren nach Wacken, zählt die Festivalbesuche auf seiner Wade. Sonntagabend tanzte er auf dem Tisch an der Welcome To The Jungle StageFreyja aus Wewelsfleth, gut 30 Kilometer von Wacken entfernt, hat mit ihren neun Jahren schon mehr W:O:A-Erfahrung gesammelt, als viele ihrer Campingplatz-Nachbarn: Genau bei sieben Ausgaben des Festivals, das eine in Mamas Bauch mit eingerechnet, war sie in ihrem Leben schon. Vor allem natürlich auf dem Campingplatz, denn erst als sie sechs Jahre alt war, durfte sie das Festivalgelände besuchen. Lediglich während Corona und bei den Schlamm-Spielen von 2023 musste Freyja auf Wunsch von Mama Svenja aussetzen. Dieses Jahr stand dafür die erste Übernachtung an und auch ein Konzert durfte Freyja sich anschauen: Die Wacken Firefighters! Warum die Grundschülerin so gern zum W:O:A fährt? „Weil man hier so sein kann, wie man ist.“ Und welche Band wünscht sie sich für nächstes Jahr? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Heavysaurus.“ T-Shirt und Plüschtier der Dino-Metal-Band mussten in diesem Jahr schon mit zum Holy Ground. Mama Svenja besucht den übrigens schon seit 1998, hat bisher keine Ausgabe des Festivals verpasst – und auf dem Acker sogar Freyjas Papa kennengelernt. Mehr Wacken- Familie geht wohl nicht… Vater Matze (r.) und Sohn Moritz (l.) aus Heidelberg sind zum fünften Mal auf Wacken. Kumpel Sebastian aus Köln (Mi.) und Matzes Azubi Luis aus Schwäbisch-Hall waren zum ersten Mal dabei. Aus gutem Grund: Luis hat gerade seine Winzerausbildung bestanden Sophie (28) und Samuel (28) sind Sonntagabend aus dem Ruhrgebiet auf dem Holy Ground angekommen. Die Freunde sind froh über das neue Anreisekonzept. Sophie: „Wir sind entspannt, hatten keinen Stress und können jetzt hier die Zeit genießen.“ Hans-Peter (2. v. r.) produziert beruflich Weihnachtsbäume in Seeth – klar, dass ein paar davon mit auf den Acker müssen. Ab Mittwoch feiert er mit seinen Kumpels traditionell Wacken-Weihnachten, die Bäume werden geschmückt und es gibt Punsch. Ob dann wohl auch „Last Wacken I gave you my heart …“ gesungen wird? Antje (2. v. l.), Jule (3. v. l.) und Katharina (r.) aus Wilhelmshaven waren zum zweiten Mal auf Wacken. Immer mit dabei: die umgebaute Mülltonne, die erst zum Transport des Gepäcks genutzt wird – und später als mobile Bar. Kumpel Jan-Ole (li.) war zum ersten Mal in Wacken, Miriam und Eike (Mi.) haben sich aufs Bild geschmuggelt Fotos: Susanne Müller, Katharina MetagVon Timon Menge on Südamerika bis Skandinavien, von Australien bis Kanada: Me- talheads aus der ganzen Welt kommen im W:O:A World Metal Camp zusammen. Jeder trägt seinen kleinen Teil dazu bei, dass das Camp ein span- nender Ort der kulturellen Be- gegnung ist – und vor allem des Spaßes. „Man merkt hier ganz deutlich, dass Metal eine welt- weite Sprache ist“, erzählt uns Daniel aus Mexiko. Leonardo aus Kolumbien berichtet: „Es ist großartig, so viele Menschen aus unterschiedlichen Natio- nen zu treffen!“ Und Robban aus Schweden findet: „Mit den Kolumbianern kann man toll feiern!“ Fotos: Timon Menge Im World Metal Camp leben und wachsen Fans und Musiker während der Wacken-Woche zusammen Community mit Herzblut: die Wacken Latinos Flaggenmeer im World Metal Camp Metalheads aus Mexiko feiern ihre Zeit auf dem Holy Ground Leonardo aus Kolumbien war zum ersten Mal beim W:O:A und hat lange dafür gespart V. l. n. r.: Wacken-Latinos- Co-Gründer Andrés (Kolumbien), Vermittlerin Hannah (Deutschland) und Gründer Raúl (Kolumbien) Eins von Raúls vielen W:O:A-Tattoos Robban aus Schweden (ganz rechts) ist bereits zum 17. Mal in Wacken dabeiWWW.METAL-HAMMER.DE/AWARDS SAMSTAG, 31. AUGUST 2024 • DIE HÄRTESTE AWARD-SHOW EUROPAS IST ZURÜCK! •Next >